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			Planmässig gibt es jede Woche eine Containerschiffverbindung 
			zwischen dem Zubringerhafen (feeder) Dar es Salaam und dem 
			Drehkreuz (hub) Salalah. Die Transitzeit von
            Liegeplatz zu Liegeplatz beträgt fünf Tage. 
			Die Linie wird mit mehreren Containerschiffenvon der 
			südafrikanischen Safmarine bedient, die seit 
			neuem Eigentümer von MAERSK ist.
			
  
			Die Praxis sah zum Zeitpunkt unserer Verschiffung allerdings ganz 
			anders aus. Nicht nur wegen des unerwarteten Andrangs
            von Schiffen, die wegen der Unruhen in Kenya auf eine Abfertigung in 
			Mombasa verzichteten (Abtransport der Transitgüter über die 
			stark gefährdeten Strassen nach Uganda,
            Ruanda und Burundi nicht möglich). Der Hauptgrund der 
			Überlastung liegt zweifellos in der wenig effizienten 
			Arbeit des kleinen Hafens Dar es Salaam selbst (nur 3
            Liegeplätze für kleinere Containerschiffe). Die Folge ist, 
			daß die in 4 Tagen aus Salalah nach Dar kommenden Schiffe dort 
			erst mal 12 Tage oder länger auf Reede
            liegen, bis sie abgefertigt werden. Entladen und Beladen von 
			insgesamt 1500 Containern (wie in unserem Fall bei der Cap Andreas) 
			dauert dann schon einmal 5 Tage.
			
  
			  
			Unser Containerschiff 'Cap Andreas'
			
 
  
			Es gibt in Dar es Salaam
            eine Reihe von Freight Forwarding und Shipping Agents, meist in 
			Hafennähe, die aber nicht so leicht zu finden sind. Diese Agents 
			sind die erste Anlaufstelle für die Containerverschiffung des Fahrzeugs.
            In den Gelben Seiten kann man den einen oder anderen Agenten finden. 
			Wir kamen durch einen Schlepper zu einer 5-Mann-Firma 
			(Classic Commercial Services Co.Ltd), die keinen besonders 
			seriösen Eindruck machte, es schließlich aber doch fertigbrachte, 
			unseren LandCruiser in einen Container zu laden und diesen dann rechtzeitig der
            Hafenbehörde zu übergeben. 
			
  
			  
			Hinter dem dritten Fenster von rechts: das Büro unseres Forwarders
			
 
  
			Die TICTS
			(Tanzania International Container Terminal Services Ltd) hat dann 
			für den Transport vom Zwischenlager ausserhalb des Hafengeländes 
			zum Verladeplatz und schliesslich für die Kranverladung Sorge zu tragen.
			
  					
			Der Agent sollte die für den Zielhafen in Frage kommenden 
			Schiffahrtslinien und ihre Fahrpläne kennen. Er holt sich dort 
			ein Angebot für die Containerfracht ein. Um das Kundenangebot zu 
			komplettieren, werden noch die Hafengebühren samt Mehrwertsteuer 
			und die Provision des Agenten addiert. Ist man mit
            dem Angebot einverstanden, wird eine "Shipping Order" durch den 
			Agenten an die Schiffahrtslinie erteilt. Dieser Schritt ist schon 
			mit einer Geldzahlung verbunden. Wir zahlten alles in allem 1.850 USD.
			
   
			Aus unserer Erfahrung heraus sollte der Betrag
            auf keinen Fall die Gesamtsumme des Angebotes ausmachen, vielmehr die 
			Frachtkosten des Containers ausschliessen!
			
  
			Schiffahrtslinie war in unserem Fall die südafrikanische 'Safmarine', 
			die von Nyota Tanzania Limited im Waterfronthouse vertreten wird, 
			wo sie zusammen mit MAERSK residiert:
			
  
			  
			Das 'Waterfront House' in Hafennähe
			
 
  
			Im weiteren Verlauf besorgt der Agent den Container, stellt 
			die zeitgerechte Beladung ("Stuffing") des Containers sicher 
			und die Verzurrung des Fahrzeugs im Container ("Lashing").			
			Danach wird der Containerinhalt von 
			Sicherheitsbeamten überprüft und zollamtlich
            abgefertigt. Dazu wird das Carnet de Passage ausgestempelt. Der 
			Container wird schliesslich versiegelt. Es empfiehlt sich sehr, 
			darüber hinaus ein stabiles Sicherheitsschloss anzubringen.
			
  
			  
			Der Container steht bereit! Er kam aus dem Kongo. 
			
  
			  
			Erledigt sind nun Stuffing und Lashing
			
 
  
            Der Forwarder übergibt genau im richtigen Moment den Container 
			an die Hafenbehörde. Die Hafenbehörde legt fest, wann und 
			an welchem Liegeplatz ein bestimmtes Schiff abgefertigt wird. 
			Diese Listen sind bindend für alle Schiffahrtslinien. 
			Diese selbst führen für ihre eigenen Schiffe 
			
			separate Listen, die im Internet, alle 6 Stunden aktualisiert, 
			eingesehen werden können. 
			
  			
			Wir hielten ständig 
			Kontakt mit Mr. Honory Lyimo, dem Customer Service Manager von 
			Safmarine sowie der Hafenbehörde, um so abschätzen zu 
			können, wie der Stand der Dinge ist. Zudem beobachteten 
			wir allmorgendlich mit dem Fernglas die Situation im Hafen 
			und auf Reede. Dort stauten sich oft bis zu 12 wartende Schiffe!
			
   
			Nachdem 'unser Schiff', die Cap Andreas, auf der 
			
			TCITS-Liste
            aufschien, mußte dafür gesorgt werden, daß unser 
			Container CMBU 238094 durch die Hafenbehörde auch wirklich vom 
			Zwischenlagerplatz zum Verladeplatz am Kai gebracht
            wurde. Ob diese Aktion tatsächlich erfolgt ist, war allerdings 
			nicht zu kontrollieren, da der Zutritt zum Hafengelände untersagt 
			ist 
			
  
			Von Mr. Lyimo erhielten wir etwa zu der Zeit eine 'Copy' und eine 
			'Freighted Copy' (=Frachtrechnung!) unserer 'Bill of Lading'. 
			Die 
			
			Bill of Lading
			 ist ein wichtiges Dokument, dessen Original benötigt
            wird, um den Container und die darin enthaltene Ladung im Zielhafen 
			in Empfang nehmen zu können. Das Original erhält der Kunde 
			erst nachdem die Frachtgebühr vom Forwarding Agent an die 
			Shipping Line bar bezahlt wurde und das Schiff abgelegt hat. 
			
  
			Wir hatten zuletzt das grosse Problem, dass wir den 
			gesamten Rechnungsbetrag bereits nach Erteilung der
            Shipping Order an den Agenten bezahlt hatten, dieser aber den Anschein 
			erweckte, die Frachtgebühr nicht an die Shipping Line zahlen zu 
			können oder zu wollen. Wäre es so gekommen, was
            durch erheblichen Druck unserer Seite gerade noch rechtzeitig 
			verhindert werden konnte, wäre der Container zwar geladen und 
			verschifft worden, wir hätten ihn und den darin
            verstauten Toyota in Salalah aber nicht in Empfang nehmen können!
			
  
			Die Aktivitäten zur Verschiffung dauerten von der ersten 
			Kontaktaufnahme mit dem Forwarding Agent bis zum Erhalt der Bill of Lading 
			genau 1 Monat!
			
 
 
  
			Entladung in Salalah (Oman)
			
  
			Im Gegensatz zur nicht ganz einfachen Prozedur der Verschiffung und der 
			völlig unerwarteten langen Wartezeit auf unser Containerschiff 
			Cap Andreas, stellte sich heraus, daß die Entgegennahme des 
			Containers und des Fahrzeugs im Hafen von Salalah völlig 
			problemlos in kürzester Zeit vonstatten ging!
			
  
			Der Hafen von Salalah liegt etwa 15 km östlich der Stadt in Raysut. 
			Die mächtigen Kräne sind schon von weitem zu sehen. Im ersten 
			Anlauf fuhren wir dorthin, weil die Hafenbehörde dort zu vermuten 
			war (16° 56.126'N  53° 59.480' E). Diese konnte uns auch sogleich 
			behilflich sein. Im Erdgeschoss links des gleichen Gebäude 
			befinden sich nämlich Büros diverser Schiffahrtslinien, 
			so auch eines der für uns zuständigen MAERSK, bzw. Safmarine. 
			John Thomas, Sachbearbeiter der MAERSK LINE, erstellte uns auf der Stelle nach 
			Wegnahme der original Bill of Lading und Zahlung einer 
			Abfertigungsgebühr (75 O.R. also etwa 150 EUR) zwei Dokumente,
            eines für den Zoll, das andere für die Hafenbehörde 
			('Electronic Delivery Order'). 
			
  
			Im nahe gelegenen Zoll wurde bestätigt, daß wir keinen Einfuhrzoll 
			(4 % des Fahrzeugwertes) zu zahlen hätten, da wir ein
            Carnet de Passage vorweisen konnten. Der Nachweis einer 
			Kfz-Haftpflichtversicherung wurde gefordert.  Diese hatten wir uns 
			schon zuvor besorgt (1 Monat, 35 EUR). Mit einem
            neuen Zolldokument ging es dann zum Containerhafen zurück, wo 
			innerhalb von 20 Minuten der Container auf LKW vorgefahren wurde, 
			ohne daß wir noch irgendeine weitere Gebühr
            an die Hafenbehörden hätten zahlen müssen. Der LKW 
			gehörte einem privaten Fuhrunternehmer, der den Container zu 
			einer Laderampe in Salalah brachte, wo der LandCruiser in
            unbeschädigtem Zustand herausgefahren werden konnte. Diese Dienstleistung 
			kostete dann lediglich 35 O.R. (also ungefähr 70 EUR).
			
   
			  
			Grosser Moment: das Auto hat wieder festen Boden unter den Rädern!
			
  			
			Das wahrlich Erstaunliche an der Geschichte ist, daß
            wir unser Fahrzeug nach einer nur zweistündigen Aktion wieder 
			zurückhatten, 12 Stunden nachdem die Cap Andreas mit ihren 1500 
			Containern im Hafen von Salalah festgemacht hatte!
			
 
 
  	
			
			Wichtige Adressen:
			
  
			1. Freight Forwarder in Dar es Salaam
			
  
			 Freight Forwarders Tanzania Ltd. 
			 Mrs. Farah Meghji 
			 Tel. +255 22 2129984 
			 mob. +255 713 243366 
			 eMail: farahm@ffwdt.com 
			 Webseite: www.fft.co.tz
			 
  
			 2. Shipping Agent in Dar es Salaam
			 
  
			 Nyota Tanzania Limited 
			 Mr. Honory Lyimo 
			 Waterfront House, 6th Floor 
			 Tel. +255 22 2120014 
			 mob. +255 754 210169 
			 eMail: tansclcusmng@tz.safmarine.com 
			 Webseite: www.safmarine.com 
			 
  
			 3. Shipping Agent in Salalah
			 
  
			 Maersk Shipping Services & Co.LLC 
			 Awqadain Salalah Oman 
			 Mr. John Thomas 
			 Tel. +968 23219403 
			 Fax  +968 23219413 
			 eMail: slvord@maersk.com 
			 Webseite: www.maerskline.com 
			 
 
  
         
	  
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