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	  Bei der Vorbereitung unserer Afrika-Tour galt die grösste Aufmerksamkeit der 
	  Gesundheitsvorsorge. Malaria, Denguefieber, die Schlafkrankheit und Leishmaniose 
	  waren die wichtigsten Krankheitsgefahren, gegen die etwas unternommen werden musste.
	  
 
  
	  Malaria
	  
  
	  Da wir in bestimmten Regionen während der 'Kleinen' Regenzeit' unterwegs 
	  waren, rechneten wir von Anfang an mit einer besonders hohen Belastung durch 
	  Mücken. Diese Annahme hat sich nicht bestätigt. Es ist zu vermuten, dass 
	  die tagsüber doch recht hohen Temperaturen das Leben der Mücken stark 
	  beeinträchtigen, sodass wir von Malariamücken ziemlich unbehelligt 
	  blieben. Zur Zeit der 'Grossen Regenzeit' sieht das schon ganz anders aus!
	  
  
	  Da wir vorhatten im Auto zu schlafen (und dies auch bis auf einige unvermeidliche 
	  Hotelnächtigungen auch immer taten), musste dafür gesorgt werden, dass 
	  das Auto mückendicht wurde, da wegen der abendlich oft hohen Temperaturen bei 
	  offenen Fenstern und offener Hecktüren geschlafen wurde. Die sorgfältig 
	  aus Synthetik-Moskitotüll hergestellten und mit Klettband befestigten 
	  Vorhänge haben sich dann auch vorzüglich bewährt. 
	  Nur ein einziges Mal hatte wir eine Mücke im Wagen, die wir aber schnell erwischten.
	  
  
	  Ein ernste Gefahrenquelle stellen Klomuscheln und Duschen vor allem in Buschcamps dar. 
	  Hier sitzen die Mücken zu Hunderten und fliegen auf, sobald sich ein Opfer 
	  nähert. Am besten ist es, Klomuschel oder Dusche vor Benutzung mit einem 
	  wirksamen Insektenspray einzunebeln.
	  
  
	  Genauso ernst nahmen wir verständlicherweise die medikamentöse Vorsorge.
	  Das Studium vieler Publikationen im Internet (siehe unten!) brachte ein eindeutiges 
	  Ergebnis: Mittel der Wahl ist in Afrika Doxicyclin, ein Allround-Antibiotikum. 
	  Es ist in Deutschland zur Malariaprophylaxe (noch) nicht zugelassen und wird vom Hausarzt 
	  daher nur auf dringenden Wunsch für diese Anwendung verschrieben. Kein Problem, 
	  wenn er dies nicht tun sollte. In allen bereisten Ländern Afrikas ist dieses Mittel 
	  zu lächerlichen Preisen in allen Apotheken ohne Rezept erhältlich. 
	  Vom Arzt verschrieben und von den Krankenkassen bezahlt werden hingegen Lariam und Malarone.
	  Lariam war eine zeitlang das Standard Anti-Malaria-Mittel, bis offensichtlich wurde, 
	  dass es bei vielen Reisenden schwere Nebenwirkungen auslösen kann (wie es bei 
	  Doxicyclin ebenfalls vorkommen kann!). Malarone kommt mehr bei Flugreisenden zur 
	  Anwendung, die mal für zwei, drei Wochen nach Malindi fliegen.
	  
  
	  Dass die Einnahme von Anti-Malaria-Mitteln hundertprozentig vor der Krankheit 
	  schützt, ist eine naive Wunschvorstellung. Bei allen Mitteln, auch bei Doxicyclin und 
	  vor allem bei Malarone sind die Vorschriften zur Einnahme peinlichst genau einzuhalten! 
	  Wir trafen auf unserer Reise erstaunlich viele Menschen (Residents und Touristen),
	  die Malaria Tropica bekamen, weil sie sehr nachlässig mit der Einnahme der 
	  Mittel waren oder sie gar nicht mehr nahmen.
	  
  
	  Beim kleinsten Verdacht auf Malaria (grippeähnliche Symptome) empfiehlt sich 
	  der Gang zum Arzt, der einen Malariatest durchführen kann. Man kann solche Testsets 
	  auch zum Preise von ca. 20 EUR in jeder afrikanischen Apotheke kaufen. Es ist jedoch 
	  nicht gesagt, dass ein negatives Ergebnis bedeutet, dass keine Malaria vorliegt. 
	  Schon am nächsten Tag kann die Wiederholung des Tests zu einem positiven Ergebnis 
	  führen.
	  
  
	  Lokale Ärzte verwenden zur Behandlung der Malaria bevorzugt Coartem (Riamet) 
	  oder eine Kombination von Doxicyclin und Artesunate bzw. Malarone. Die Behandlung muss umgehend beginnen. 
	  Nach wenigen Tagen ist dann die Malaria besiegt. Artesunate ist problemlos 
	  und kostengünstig in vielen afrikanischen Apotheken zu beziehen (ca. 5 EUR).
	  
  
	  Spätestens zwei Stunden nach Einbruch der Dämmerung ist mit dem Auftreten 
	  einzelner Malariamücken oder von ganzen Schwärmen zu rechnen. Will man sich 
	  dann noch im Freien aufhalten, ist es unerlässlich, sich mit 
	  Mückenschutzmitteln sorgfältig einzureiben. Bestens bewährt 
	  haben sich bei uns 'Anti Brumm' und Autan. Zusätzlich ist das Abbrennen von
	  Rauchspiralen bei grosser Mückenbelastung (und Windstille) hilfreich. 
	  Wirksame Mittel sind auch in jeder Grocery lokal erhältlich.
	  
 
  
	  Dengue-Fieber
	  
  
	  Neben Malaria ist Dengue-Fieber die bedrohlichste und am weitesten verbreitetste 
	  Krankheit, die durch Stechmücken übertragen wird. Afrika ist neben 
	  Südost-Asien das am meisten betroffene Gebiet. In einigen der von uns jetzt 
	  bereisten Länder kommt es immer wieder zu Epedemien. Das Problem bei 
	  Dengue-Fieber ist, dass es keine Gegenmittel oder gar Impfstoffe gibt. 
	  Einzig und allein der vorbeugende Schutz (wie bei Malaria) kann das Risiko einer 
	  Erkrankung mindern. Wichtig zu wissen: Dengue-Fieber übertragende  
	  Mücken sind tagaktiv!
	  
 
  
	  Schlafkrankheit
	  
  
	  Übertragen wird diese Krankheit durch den Biss der TseTse-Fliege. Dieses 
	  aggressive Insekt, grösser als die bekannte Stubenfliege, gräulich-braun 
	  und extrem schnell, findet sich vor allem in Büschen an Flussläufen 
	  und bei Tierherden, also überwiegend in Nationalparks. Sie attackieren 
	  bevorzugt Menschen in dunkler oder blauer Kleidung. Am besten, man meidet 
	  solche Gebiete und verzichtet auf dunkle Kleidung. Die Symptome ähneln jenen der Malaria. 
	  Ist die Krankheit noch nicht allzuweit fortgeschritten, kann sie mit 
	  Medikamenten behandelt werden.
	  
  
	  Wir kamen ein einziges Mal mit TseTse-Fliegen in 'Berührung', wussten aber 
	  zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass es sich um diese Fliegenart handelte. Das 
	  war am Luangwa Bridge Camp in Sambia an der Grenze zu Mozambique.
	  
 
  
	  Leishmaniose
	  
  
	  Auf sandigen und spärlich bewachsenen Böden sowie in Büschen  
	  und niedrig hängenden, dicht bewachsenen, kleinblättrigen Ästen 
	  halten sich winzige, fast unsichtbare Fliegen auf, die zu jeder Tageszeit beissen.
	  Diese Bisse spürt man erst einige Stunden später wobei der Juckreiz fast 
	  unerträglich wird. Schlimmer noch, es können sich grosse schwarze, 
	  auch eitrige Herde um die Biss-Stelle bilden, die erst nach vielen Tagen ganz 
	  allmählich abheilen. In gravierenderen Fällen kommt es zum Ausbruch der 
	  Leishmaniose.
	  
  
	  Gegen diese Gefahr kann man sich sehr wirksam durch sorgfältiges
	  Einreiben vor allem der Füsse und der Beine mit guten Mitteln wie 
	  Autan und Anti Brumm schützen.
	  
 
  
	  Gelbfieber
	  
  
	  Obwohl dies auch eine sehr gefürchtete Krankheit in den Tropen, also 
	  auch in Afrika, darstellt, ist die Gefahr, daran zu erkranken eher gering. 
	  Der Grund ist einfach der, dass die 10 Jahre wirksame Gelbfieberimpfung 
	  in den meisten der bereisten Länder Voraussetzung für die Einreise 
	  ist. Geimpft wird nur bei ausgewälten Ärzten.
	  
 
  
	  Trinkwasser
	  
  
	  Trinkwasser aus dubiosen Brunnen, Wasserhähnen oder Behältnissen 
	  zu schöpfen, verbietet sich von selbst. In allen bereisten Ländern, 
	  sogar in den Ländern der arabischen Halbinsel, wo eine einwandfreie 
	  Trinkwasserversorgung aus dem öffentlichen Netz gewährleistet ist, 
	  kann man Trinkwasser in Flaschen, meist Quellwasser, oft auch aufbereitetes 
	  Wasser, kaufen. Der Preis für eine 5l-Plastikflasche liegt je nach Land 
	  zwischen 1 und 2 Dollar. Diese Ausgabe lohnt sich allemal!
	  
 
  
	  Literatur
	  
  
	  Es gibt eine Vielzahl Bücher und Artikel zum Thema Tropenkrankheiten. 
	  Sehr leicht zugänglich sind Beiträge im Internet, die stets auf 
	  dem neuesten Stand der medizinischen Forschung gehalten werden. Hier ist 
	  eine kleine Auswahl:
	  
  	  
	  Isabelle Young: healthy travel Africa. Lonely Planet, ISBN 1-86450-050-6, 
	  1. Auflage 2000, 440 Seiten, 8 EUR. Neuauflage 2008 in Vorbereitung
	  
 
  
	  MD Travel Health
	  
  
	  Fit for Travel
	  
  
	  
	  Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit e.V.
	  
  
	  
	  Gesundheitsmerkblätter,  herausgegeben vom deutschen Aussenministerium
      
 
 
 
       
	  
	  
	  zu den Reiseinfos
	  
	   
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